Patzmannsdorf liegt am Rande der Harraser Mulde, an der Bezirksstraße Laa-Hollabrunn, nordwestlich des Ernstbrunner Waldes, in einer Seehöhe von 220m. Der Ort wird von einem kleinen Bach durchflossen, der zwischen Großharras und Wulzeshofen ind den Feilbach mündet. Auf schönen Wegen kann man gemütliche Spaziergänge aber auch längere Wanderungen unternehmen, liegt Patzmannsdorf doch am niederösterreichischen Landesrundwanderweg.
Die schönen Kellergassen mit den Kellern in traditionellen Bauformen und das Biotop bei der Stallwiese untermalen die Landschaft und können bei diesen Spaziergängen oder -fahrten mit dem Fahrrad in Augenschein genommen werden.
Da wir im Viertel der Weine liegen, wurden die neu aufgeschlossenen Radrouten in unserer Gegend nach Rebsorten benannt ( Veltliner-, Riesling-, Zweigelt-Radroute uvm.) und bieten Sehenswürdigkeiten, verschiedene Schwierigkeitsstufen und Service in jeder Form für das Rad und die Radfahrer/innen.
Als botanische Besonderheit sei für Patzmannsdorf noch das Vorkommen von Frauenschuh, Türkenbund und Salomonsiegel angeführt, als brauchtümliche die lebendige Erinnerung an die Frühlingsbräuche "Pfingstkönig singen" und "Fahnentragen".
Schüttkasten im Museumsdorf Niedersulz
Der Schüttkasten aus Patzmannsdorf ist ein zweigeschossiges Gebäude auf querrechteckigem Grundriss, Schopfwalmdach. Bemerkenswert ist die Eingangstür mit andreaskreuzartiger Schalung. Im Erdgeschoß finden sich zwei aus Brettern gezimmerte, kastenförmige Speicher (lokale Bezeichnung: "Kor"), im Obergeschoß wurde das Getreide auf dem Bretterboden aufgeschüttet.
Wie sah das Weinviertel im 18. und 19. Jahrhundert aus? Wenn man dieser Frage nachgehen will, ist man im Museumsdorf Niedersulz gut aufgehoben. Denn in diesem Freilichtmuseum im gleichnamigen Ort im Weinviertel gibt's, auf einer Fläche von 22 Hektar, genau das zu sehen: Ein eigenes kleines Dorf samt Dorfgasse, Kellergasse und Dorfplatz, bestehend aus rund 80 wieder aufgebauten Objekten samt Ausstattung. Nicht zu vergessen die dazu passende Bauern- und Vorgärten mit seltenen Pflanzen- und Obstsorten, die es hier zu bewundern gibt (Link zum Museumsdorf).
Freiwillige Feuerwehr
Im Oktober 1891 wurde in Patzmannsdorf eine Freiwillige Feuerwehr, bestehend aus 26 ausübenden Mitgliedern, gegründet. Die Anregung hiezu gaben Alois Kainz, Kaufmann Nr. 73, und Josef Bachmaier, Grundbesitzer Nr. 66. Letzter wurde Hauptmann dieses Vereines.
Am 22. November 1891 wurde die von der Feuerwehr um 1000 Gulden gekaufte neue Feuerspritze, mit Saug- und Druckeinrichtung, von Herrn Pfarrer Anton Blöch geweiht und ihrem Zweck übergeben.
Seit der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Patzmannsdorf wurde diese laufend mit neuen technischen Hilfsmitteln, wie z. B. einem KLF, (Baujahr 1986), mit einem MTF (Baujahr 2010), einem RLF-A (Baujahr 1995, Ankauf 2016/2017), sowie einer Schmutzwasserpumpe und Tragkraftspritzen, ausgestattet.
Im Jahr 1992 wurde mit dem Bau eines neuen Feuerwehrhauses begonnen. Dank vieler freiwilliger Helfer konnte das Bauwerk 1995 fertiggestellt werden. Mannschaftsstand: um 50 Aktive und 10 Reservisten.
Kellergassen
Am Rande des Ernstbrunner Waldes gibt es von Patzmannsdorf gut erreichbar schöne Kellergassen auf dem "Schloßberg" und in der "Trift". Hier werden hervorragende Weine produziert, die bei der "offenen Kellertür" oder am Buschenschank am Weinstraßl auf der Eben verkostet werden können. Auf gut markierten Wegen kann man gemütliche aber auch längere Wanderungen unternehmen, z.B. zum Biotop, auf der "Hochstraße" oder auch in die gut erhaltenen Kellergassen. Hier finden auch fallweise Feste statt. Bei den 'Offenen Kellertüren' und am Buschenschank in Patzmannsdorf werden erlesene Weine aus Patzmannsdorfer Weinrieden, hausgemachte Speisen und angenehme Atmosphäre in und vor den Presshäusern - mit Blick über die Weingärten - geboten.
Tipp: TOP-Heuriger Böck in der Kellertrift, am Weinstraßl auf der Eben.
"Der Pfingstkönig" - Brauchtum zu Pfingsten
Grüngestalten wie den "Pfingstkönig" gibt es von England und Frankreich, über die Schweiz und Deutschland bis nach Jugoslawien und Russland. Allein in Niederösterreich war der Pfingskönig in zwei Dutzend Orten bekannt. Die älteste Nachricht geht hier auf das Jahr 1555 zurück. Das Pfingskönigsspiel war ein Wettspiel um die besten Weideplätze und Heischebrauch. Der Hüter wurde mit Naturalien entlohnt, die er von den Dorfbewohnern einzusammeln hatte. Um dabei nicht erkannt zu werden, wurde sein Gesicht mit Ruß geschwärzt und er als ganzer in ein Laubkleid gesteckt. Weil er darin ganz unbeweglich war, musste man ihn zu zweit an einer Stange führen.
Als im 19. Jh. die Gemeindeweiden abkamen, starb auch der Brauch. 1872 dürfte dann dieser wunderschöne Brauch revitalisiert worden sein.
Heute ist in Patzmannsdorf ein Bub aus der letzten Hauptschulklasse der Pfingstkönig. Er ist verkleidet wie eine grüne Pyramide mit 3 Pfingstrosen am Kopf und wird auf seinem Rundgang durch den Ort an einem Holzstock von Buben und Mädchen, Trommlern und Sammlern begleitet. Der Rundgang dauert an die 2 Stunden und ist bei sommerlichen Temperaturen eine Qual für den Buben. In regelmäßigen Abständen bleibt der ganze Zug stehen und die Kinder drehen sich um den Pfingstkönig.
www.patzmannsdorf.at