Die Katastralgemeinde Oberschoderlee liegt in einem Talkessel und lehnt sich an den nordwärts gelegenen Hausberg. Südwestlich des Ortes erhebt sich der Steinberg mit 356m, südlich der Haslerberg mit 365 m und östlich der Blauberg. Am Fuße des Haslerberges entspringt der Gießbach, der durch das Dorf fließt, Unterschoderlee zustrebt und in die Pulkau mündet. Bis zum Jahre 1783 war Oberschoderlee der Pfarre Gaubitsch zugehörig, später wurde es Stronsdorf zugeteilt, und bekam auch eine eigene Filialkirche die dem hl. Antonius dem Einsiedler geweiht ist.
Unter diesem Motto (Spruch von Erich Kästner) fördern die Lehrerinnen der Volksschule in Oberschoderlee die Fähigkeiten der Volksschulkinder: „Für gelingende Bildung von Menschen sind Menschen ausschlaggebend, die Menschen achten und fördern wollen. Menschen, die nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch das Herz bilden. Menschen, die Menschen lieben und von dem, was sie vermitteln, überzeugt sind."
Tipp: Homepage der VS Stronsdorf in Oberschoderlee
In Oberschoderlee, an den Abhängen des Blauberges finden sich Gräser, die sonst nirgendwo in Europa vorkommen und deren Abstammung bis in die Eiszeit zurückführen.
Die HORNMELDE in Oberschoderlee: Vom Dorf Oberschoderlee zieht sich nach Südosten gegen den Haslerberg ein Tal. Die linke Seite desselben wird durch einen sehr auffallenden, eindrucksvollen, großen Löß-Steppenhang gebildet, im Volksmund "Blauer Berg" genannt. Sein oberer Rand ist der Standort der "Hornmelde" oder lat. "Eurotia ceratoides", nach neuerer wissenschaftlicher Bezeichnung "Krascheninnikóvia ceratoides" (Familie Chenopodiaceae = Gänsefußgewächse) auf einem Trockenrasen. Diese sind nicht nur oft wertvolle Pflanzenstandorte, sondern stets auch letzte Tierreservate für Ziesel, Hasen, Wachtel, bodenbrütende Singvögel (u.a. Lerche, Goldammer,...), Schmetterlinge, Grillen und andere Insekten.
Die Hornmelde wurde 1906 von dem Lehrer Alois Teyber aus Wien entdeckt. Er ist der Meinung, dass Eurotia nicht eingeschleppt sondern ein Relikt aus früheren Erdperioden ist (gilt als glaziales Kältesteppenrelikt). Außer dem Standort Oberschoderlee ist in Österreich nur noch der in Goggendorf / Bez. Hollabrunn bekannt - das Hauptverbreitungsgebiet ist Zentralasien. Jedenfalls steht die Hornmelde unter den seltenen Pflanzen, durch die das Weinviertel ausgezeichnet ist, in erster Reihe. Nach dem Pfarrer Ripper, der auf dieses ungewöhnliche Gewächs aufmerksam wurde, wird die Hornmelde im Volksmund auch "Rippergras" genannt. Auf dem "Blauen Berg", der leider im Begriff ist von der Robinie verschlungen zu werden, ist das Bartgras (Andropogon isch.) stark vertreten.
Im Herbst 2006 wurden in Zusammenarbeit mit dem NÖ Naturschutzbund und unter Mithilfe von freiwilligen Helfern aus Oberschoderlee erste Pflegemaßnahmen durchgeführt, um für die Hornmelde mehr Platz zum Ausbreiten zu schaffen.
Die Hornmelde sieht aus wie ein niedrigerer Weidenstrauch mit aufrechen, graugrünen Ruten. Die Blüten sind unscheinbar, Ende August; im Oktober sind die Ruten dicht mit wolligen Samen besetzt. Die Hornmelde ist eine Wüsten- und Steppenpflanze. In Österreich kommt sie nur im Weinviertel vor.
Literatur: Josef Jurasky, Die Flora des westlichen Weinviertels, besonders der Umgebung von Hollabrunn, Hollabrunn - St.Andrä-Wördern, Eigenverlag 1980, Seite 93 und 106.
Höpflinger/Schliefsteiner"Naturführer Österreich", Flora und Fauna, Verlag Styria, 1981, Seite 206: Krascheninnikovia ceratoides: ein Lößspezialist aus dem Osten, wahrscheinlich Überbleibsel aus nacheiszeitlichen Kältesteppen (sonnige Lößsteilhänge im Weinviertel).